Grippe-Impfstoffe

Erstellt am 23 Dec 2016 17:58
Zuletzt geändert: 02 Aug 2019 11:33

Jedes Jahr erfolgt die Empfehlung der Experten vom Robert-Koch-Institut (Stiko) zur Grippeimpfung (empfohlener Impfzeitraum ist Oktober und November).

Grundsätzliche Indikationen:

  • Alle Personen, die älter als 60 Jahre sind
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, beispielsweise chronische Herz-Kreislauf-, Leber-, Nieren- oder Stoffwechselkrankheiten, chronische Krankheiten der Atmungsorgane, HIV-Infektion, Immundefekte
  • Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben sowie vergleichbar schwere chronische neurologische Erkrankungen, die zu respiratorischen Einschränkungen führen können
  • Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel (bei erhöhtem Risiko infolge eines Grundleidens ab erstem Schwangerschaftsdrittel)
  • Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können
  • Personen mit erhöhter Gefährdung, z. B. medizinisches Personal
  • Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr
  • Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln

Welcher Grippeimpfstoff soll verwendet werden?

Die Stiko empfiehlt die Verwendung eines Impfstoffs mit aktueller, von der WHO empfohlener Antigenkombination.
Kinder von 2 bis 6 Jahren mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (s.o.) sollten mit dem nasalen Grippeimpfstoff Fluenz geimpft werden.

Die Krankenkassen schließen Rabattverträge für Grippeimpfstoffe und Impfstoffvereinbarungen mit den jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigungen ab. Rabatt-Impfstoffe sind von Vertragsärzten vorrangig zu verwenden ("wirtschaftliche Wahl des Impfstoffs").
Ausnahme bildet der nasale Grippeimpfstoff Fluenz - Tetra® für Kinder von 2 bis einschließlich 6 Jahren, die infolge einer Grunderkrankung geimpft werden.

In medizinisch begründbaren Einzelfällen können Patienten auch mit anderen zugelassenen Grippeimpfstoffen geimpft werden (z.B. Optaflu® bei Hühnereiweißallergie). Die Begründung muss dokumentiert werden.

Trivalente (z.B. Xanaflu®) und Tetravalente Grippeimpfstoffe (z.B. Influsplit Tetra®; Fluenz®) gehören zu den Impfstoffen mit aktueller, von der WHO empfohlener Antigenkombination. Diese Impfstoffe sind jedoch kostenintensiv und werden von den Gesetzlichen Krankenkassen in der Regle als unwirtschaftlich angesehen.
Eine Bewertung der Stiko, ob und in welchen Fällen Tetravalente Impfstoffe in Deutschland einen besseren Schutz vor Influenzaerkrankungen bieten, liegt nicht vor.

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Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)
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